Globuli gegen Zyklusstörungen: Studie zeigt begrenzte Wirkung
Die Forschung untersuchte, ob homöopathische Mittel (sogenannte IHMPs) bei Frauen mit unregelmäßigem Menstruationszyklus wirksamer sind als Placebos. Ein Placebo ist ein Scheinmedikament, das keine Wirkstoffe enthält. Die Studie wurde als Doppelblindversuch durchgeführt, was bedeutet, dass weder die Teilnehmerinnen noch die Forscher wussten, wer das homöopathische Mittel und wer das Placebo erhielt, um die Ergebnisse nicht zu beeinflussen.
In der Studie wurden 92 Frauen zufällig in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe erhielt die homöopathischen Mittel zusammen mit der üblichen Betreuung, die andere Gruppe bekam ein Placebo zusammen mit der gleichen Betreuung. Der Hauptfokus lag darauf, ob der unregelmäßige Menstruationszyklus über drei aufeinanderfolgende Zyklen hinweg reguliert werden kann. Ein weiterer Aspekt war die Erkennung anderer Symptome mithilfe eines speziellen Fragebogens (Menstrual Distress Questionnaire – MDQ), der das Wohlbefinden der Frauen während ihrer Periode misst.
Nach vier Monaten wurden die Ergebnisse analysiert. Es stellte sich heraus, dass zwischen der Homöopathie-Gruppe und der Placebo-Gruppe kaum ein Unterschied in Bezug auf den regulären Menstruationszyklus zu verzeichnen war. Bei den anderen Symptomen, die durch den Fragebogen bewertet wurden, zeigte die Homöopathie-Gruppe in einigen Bereichen Verbesserungen, jedoch waren diese im Allgemeinen nicht statistisch signifikant, mit Ausnahme einer Kategorie, welche Verhaltensänderungen betraf.
Interessanterweise führte die Forschung zu keiner Schädigung oder ernsthaften Nebenwirkungen bei den Teilnehmerinnen, egal ob sie die homöopathischen Mittel oder Placebos einnahmen.
Zusammengefasst konnte in dieser speziellen Untersuchung nicht nachgewiesen werden, dass homöopathische Mittel bei Menstruationsunregelmäßigkeiten wirksamer sind als Placebos. Für die Zukunft könnten andere Methoden oder Messinstrumente eingesetzt werden, um eventuell andere oder genauere Ergebnisse zu erzielen.
Grundlegende Begriffe und Konzepte
- Homöopathie: Eine alternative Heilmethode, die auf dem Prinzip basiert, dass “Ähnliches durch Ähnliches geheilt werden kann”.
- Placebo: Ein Scheinmedikament ohne pharmakologisch wirksame Stoffe, das in klinischen Studien zur Kontrolle der Ergebnisse verwendet wird.
- Doppelblindstudie: Eine Studiendesign, bei dem weder die Teilnehmer noch die Forscher wissen, wer welches Präparat erhält, um keine voreingenommenen Ergebnisse zu erzeugen.
- Menstrual Distress Questionnaire (MDQ): Ein Fragebogen, der entwickelt wurde, um psychologische und körperliche Symptome während der Menstruation zu bewerten.
- Intention-to-treat Analyse: Eine analytische Methode, bei der alle Probanden in der ursprünglichen Gruppe analysiert werden, auch wenn sie die Behandlung nicht abschließen.
Abkürzungen
- IHMPs: Individuelle homöopathische Heilmittel (Individualized Homeopathic Medicinal Products)
- MDQ: Menstrual Distress Questionnaire
Homeopathy versus Placebo bei Menstruationsunregelmäßigkeiten: Eine doppelblinde, randomisierte Studie
Die vorliegende Studie untersucht die Wirksamkeit individualisierter homöopathischer Arzneimittel (IHMPs) im Vergleich zu Placebos bei der Behandlung von Menstruationsunregelmäßigkeiten. Die Forschung basiert auf einer doppelblinden, randomisierten und placebokontrollierten Studie mit zwei parallelen Gruppen. Diese wurde am D. N. De Homoeopathic Medical College & Hospital in Kolkata, Indien, durchgeführt. Ziel war es, die Wirkung homöopathischer Präparate über drei aufeinanderfolgende Menstruationszyklen zu beurteilen.
Methodologie
In die Studie wurden 92 Frauen mit Menstruationsunregelmäßigkeiten aufgenommen, die in zwei Gruppen aufgeteilt wurden: die Verum-Gruppe (46 Patienten, die IHMPs und begleitende Betreuung erhielten) und die Kontrollgruppe (46 Patienten, die Placebos und dieselbe Betreuung erhielten). Die Hauptergebnisse wurden über einen Zeitraum von vier Monaten ausgewertet, wobei der primäre Endpunkt die Korrektur der Menstruationsunregelmäßigkeiten über drei aufeinanderfolgende Zyklen war.
Primäre und sekundäre Ergebnisse
Die primäre Analyse konzentrierte sich auf den Anteil der Frauen, die eine Korrektur der Menstruationsunregelmäßigkeiten erreichten. Zusätzlich wurde der Menstrual Distress Questionnaire (MDQ) verwendet, um sekundäre Ergebnisse zu messen. Es wurden chi-Quadrat-Tests für kategoriale Daten, sowie zweifache Repeated Measurement Analysen der Varianz durchgeführt, um zeiteffektbezogene Interaktionen zu bewerten.
Parameter | Verum-Gruppe (IHMPs) | Kontrollgruppe (Placebo) |
---|---|---|
Erfolgsrate der Korrektur | 22/46 | 24/46 |
MDQ Gesamtscore Verbesserung | Statistisch nicht signifikant | Statistisch nicht signifikant |
Verhaltensänderung Subskala | p = 0,029 | p < 0,001 |
Schlüsse und Implikationen
Die Studie ergab keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen der Wirksamkeit von IHMPs und Placebos in den meisten Ergebnissen. Eine Ausnahme bildete die Verhaltensänderungssubskala des MDQ, die eine signifikante Verbesserung in der Verum-Gruppe zeigte, jedoch ohne Hinzunahme klinischer Relevanz. Der häufigste Wirkstoff war Lachesis muta, und die am häufigsten verwendeten Repertorien waren das Kent’s Repertory und das Zandvoort’s Complete Repertory. Kein schwerwiegendes Nebenereignis oder Schaden wurde in einer der beiden Gruppen gemeldet.
Die Forscher schlussfolgerten, dass für zukünftige Studien geeignetere Zielparameter erforderlich sind, um die Wirksamkeit von IHMPs klarer zu belegen. Die vollständigen Details der Studie können unter folgender Quelle eingesehen werden: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39084625.