Akupunktur

Englisch: accupuncture

1 Definition

Die Akupunktur ist eine der ältesten Therapieformen der Menschheit. Sie stammt aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und hat sich aus Erfahrungen und Beobachtungen chinesischer Ärzte seit beinahe 3000 Jahren entwickelt.

Die Akupunktur ist keine Methode der Schulmedizin. Die therapeutischen Erfolge der Methode sind ebenso wie ihre Grundlagen umstritten und werden kontrovers diskutiert.

2 Grundlagen

Die Akupunktur war von Anfang an in ein philosophisches System eingebunden, in welchem Begriffe wie Yin und Yang, das “Qi“ und die fünf Elemente geprägt wurden, die auch heute für den so genannten “ganzheitlichen” Ansatz bei Diagnostik und Therapie die Grundlage bilden.

Yin und Yang sollen polare Kräfte sein, die jedem Menschen inne wohnen. Im gesunden Körper sollen diese Kräfte im Gleichgewicht sein und nicht gegeneinander wirken. Sie bilden, wie das Symbol verdeutlicht, eine Einheit. Ein Ungleichgewicht kann durch äußere Einflüsse wie Krankheit, Kälte, Hitze, Nässe, Schlafmangel, Kummer und sogar Freude, aber natürlich auch durch Missbrauch von z. B. Alkohol oder Nikotin entstehen.

Die Akupunktur soll das gestörte Gleichgewicht wieder herstellen, sofern noch kein bleibender Schaden eingetreten ist. Ein solches Ungleichgewicht drückt sich bei jedem Menschen anders aus: viele bekommen eine Erkältung, andere Rückenschmerzen oder Schlafstörungen, manche beginnen mehr zu trinken oder zu rauchen.

2.1 Die 5 Elemente

Die Grundlage der 5-Elemente-Lehre ist die Aussage, dass Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser in enger Beziehung zu einander stehen (Holz erzeugt Feuer, Feuer erzeugt Erde, aus Erde wird Metall, an Metall kondensiert Wasser, Wasser nährt Holz, usw.). Diese fünf Elemente Lehre bilden in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) einen Zugang zum menschlichen Organsystem.

3 Wirkung von Akupunktur

Durch Einstechen von dünnen Nadeln an sorgfältig ausgewählten Akupunkturpunkten sollen “blockierte” Energien im Körper wieder frei fließen können, wodurch es zu Entspannung, Schmerzfreiheit und Verbesserung behinderter Stoffwechselfunktionen kommen soll. Akupunktur wird als Regulationstherapie angesehen, mit der sich viele funktionelle, vegetative, nervöse und schmerzhafte Relationsstörungen behandeln lassen.

Zur Wirksamkeit der Akupunktur gibt es nur wenige kontrollierte klinische Studien. Bis heute (2005) haben sie keinen eindeutigen Beleg für die Wirksamkeit der Methode geliefert. Grundsätzlich besteht bei der Akupunktur das Problem, ein “echtes” placebokontrolliertes Studiendesign zu realisieren.

3.1 Klinische Studien

2002 wurde die bislang größte weltweite prospektive und randomisierte klinische Studie, die GERAC-Gonarthrose-Studie (German Acupuncture Trials) initiiert. Sie sollte feststellen, inwieweit Akupunktur den Patienten tatsächlich helfen kann. Nach den Ergebnisse der Studie ist die Akupunktur der Standardtherapie überlegen. Interessanterweise ist dies jedoch ebenso für die Scheinakupunktur an falschen Akupunkturpunkten der Fall [1]. Kritiker stellen die Ergebnisse und insbesondere das Setup der Studie in Frage [2] und [3].

Auch bei den ART-Akupunktur-Studien werden ähnliche Kritikpunkte vorgetragen [4].

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