Neue Hoffnung in der Prädiabetes-Behandlung: Homöopathie übertrifft Placebo

Die jüngste Forschung, veröffentlicht im Mai 2024, befasste sich mit der Wirksamkeit von individualisierten homöopathischen Medikamenten (IHMs) im Vergleich zu Placebos bei der Behandlung von Prädiabetes (PD), einem Zustand, der weltweit eine bedeutsame Krankheitslast darstellt und das Risiko für Schlaganfall, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Typ-2-Diabetes mellitus erhöht. In dieser Studie, die über einen Zeitraum von sechs Monaten an den ambulanten Abteilungen eines homöopathischen Medizinkollegs und Krankenhauses in Indien durchgeführt wurde, waren 60 Teilnehmer mit PD entweder in eine Gruppe mit den IHMs (30 Personen) oder in eine Placebo-Gruppe (30 Personen) randomisiert. Zusätzlich erhielten beide Gruppen Beratung zu Ernährung, Yoga, Meditation und Übungen.

Die Hauptbewertungskriterien der Studie waren der Nüchternblutzucker (FBS) und der orale Glukosetoleranztest (OGTT), während als sekundäres Kriterium der Diabetes Symptom Checklist-Revised (DSC-R) Score verwendet wurde. Alle Ergebnisse wurden am Anfang, nach drei und nach sechs Monaten der Behandlung gemessen. Die Forscher fanden heraus, dass die IHMs im Vergleich zu Placebos signifikant bessere Ergebnisse bei FBS und beim DSC-R-Score zeigten, jedoch nicht beim OGTT. Beachtenswert ist, dass keine Schäden oder schwerwiegende unerwünschte Ereignisse bei den Teilnehmern beobachtet wurden.

Die Ergebnisse legen nahe, dass IHMs eine wirksame Behandlungsoption für Personen mit PD darstellen könnten, insbesondere in Bezug auf die Verbesserung von FBS-Werten und der Lebensqualität, gemessen am DSC-R-Score. Diese Erkenntnisse könnten zu einer Überprüfung und möglichen Anpassung vorhandener Behandlungspraktiken führen, wobei jedoch unabhängige Wiederholungsstudien mit größeren Stichproben erforderlich sind, um die Ergebnisse zu bestätigen.

Die wichtigsten Begriffe und Konzepte kurz erklärt:

  • Prädiabetes (PD): Ein Gesundheitszustand, bei dem der Blutzuckerspiegel höher als normal ist, aber nicht hoch genug, um als Typ-2-Diabetes diagnostiziert zu werden. Erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle.
  • Homöopathische Medikamente (IHM): Behandlungen, die auf dem Prinzip “Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden” basieren, bei denen sehr stark verdünnte Substanzen verwendet werden, von denen angenommen wird, dass sie, wenn sie in höheren Dosen eingenommen werden, ähnliche Symptome wie die zu behandelnde Krankheit hervorrufen könnten.
  • Nüchternblutzucker (FBS): Eine Blutprobe, die nach einer nächtlichen Fastenperiode entnommen wird, um den Blutzuckerspiegel zu bestimmen.
  • Oraler Glukosetoleranztest (OGTT): Ein Test, der misst, wie gut der Körper Glukose verarbeitet. Dabei wird dem Teilnehmer eine zuckerhaltige Lösung verabreicht und dann zu mehreren Zeitpunkten der Blutzuckerspiegel gemessen.
  • Diabetes Symptom Checklist-Revised (DSC-R): Ein Instrument zur Selbsteinschätzung, das verwendet wird, um die Symptome und die Lebensqualität von Personen mit Diabetes oder Prädiabetes zu beurteilen.

Diese simplifizierte Erklärung soll dabei helfen, die Bedeutung dieser Forschungsergebnisse im Kontext der Prädiabetes-Behandlung besser zu verstehen und ihre potenzielle Rolle in der zukünftigen medizinischen Praxis zu erkennen.

Signifikante Verbesserung der Nüchternblutzuckerwerte durch individualisierte homöopathische Medikamente im Vergleich zu Placebos bei Prädiabetes

Die vorliegende Studie untersuchte die Wirksamkeit individualisierter homöopathischer Medikamente (IHMs) im Vergleich zu Placebos bei der Behandlung von Prädiabetes, einer Vorstufe zu schwerwiegenderen Erkrankungen wie Schlaganfall, kardiovaskulären Krankheiten und Typ-2-Diabetes mellitus. Die Forschung zielte darauf ab, neue Erkenntnisse über alternative Behandlungsmöglichkeiten von Prädiabetes zu gewinnen und wurde in den ambulanten Abteilungen eines homöopathischen medizinischen Colleges und Krankenhauses in Indien über einen Zeitraum von sechs Monaten mittels einer doppelblinden, randomisierten, placebokontrollierten Studie durchgeführt.

Methodik

Die Studie umfasste 60 Teilnehmer mit Prädiabetes, die randomisiert entweder IHMs (n=30) oder identisch aussehende Placebos (n=30) erhielten. Begleitende Maßnahmen wie Ernährungsberatung, Yoga, Meditation und Übungen wurden beiden Teilnehmergruppen empfohlen. Als primäre Ergebnismaße wurden der Nüchternblutzucker (FBS) und der orale Glukosetoleranztest (OGTT) festgelegt, während der Diabetes Symptom Checklist-Revised (DSC-R) Score als sekundäres Ergebnis diente. Die Auswertungen fanden zu Beginn der Studie sowie nach 3 und 6 Monaten der Behandlung statt. Für die statistische Analyse wurden intergruppale Unterschiede und Effektgrößen (Cohen’s d) mithilfe von zweiwegigen Varianzanalysen mit wiederholten Messungen berechnet, wobei Baseline-Differenzen mittels Kovarianzanalyse unter Berücksichtigung der Intention-to-Treat-Daten angepasst wurden.

Ergebnisse

Die Unterschiede zwischen den Gruppen bei den FBS-Werten waren statistisch signifikant und sprachen für die IHMs im Vergleich zu den Placebos (F=7.798, P=0.007). Bei den OGTT-Werten wurde hingegen kein signifikanter Unterschied festgestellt (F=1.691, P=0.199). Der DSC-R Gesamtscore zeigte eine signifikante Verbesserung zugunsten der IHMs im Vergleich zu den Placebos (F=15.752, P<0.001). Lycopodium, Phosphorus und Nux vomica waren die am häufigsten verschriebenen Medikamente. Es wurden keine Schäden oder schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse in beiden Teilnehmergruppen verzeichnet.

Schlussfolgerung

Die Studie demonstriert, dass IHMs signifikant bessere Ergebnisse als Placebos bei der Verbesserung der FBS-Werte und der DSC-R-Scores, jedoch nicht bei den OGTT-Werten, erzielten. Diese Ergebnisse liefern einen vielversprechenden Ausblick auf den Einsatz von IHMs in der Behandlung von Prädiabetes, allerdings sind unabhängige Replikationen mit größeren Stichproben erforderlich, um die Befunde zu untermauern.

Quelle (National Library of Medicine

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