Heilung von PCOS: Einblicke in Alternativmedizin aus Südafrika

Das polyzystische Ovariensyndrom (PCOS) ist eine komplizierte Krankheit, die Frauen im gebärfähigen Alter betrifft und vielfältige Gesundheitsprobleme wie Unfruchtbarkeit, Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit sich bringen kann. Die herkömmliche Medizin bietet verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, doch immer mehr Patientinnen und Behandelnde wenden sich komplementären und alternativen Medizinmethoden (CAM) zu, zu denen Homöopathie, Ayurveda, Unani Tibb, Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) und Naturheilverfahren gehören. Diese Behandlungsformen basieren auf ganzheitlichen Ansätzen, die den Menschen als Ganzes betrachten und nicht nur isolierte Symptome behandeln.

Die jüngste Forschung aus dem April 2024 nimmt diese CAM-Praktiken unter die Lupe. Sie hat zum Ziel, die verschiedenen Herangehensweisen und Behandlungspraktiken, die bei der Diagnose und Behandlung des PCOS in der alternativen Medizin verwendet werden, zu erforschen und zu dokumentieren. Eine Besonderheit dieser Studie ist die Vielfalt der untersuchten CAM-Disziplinen und deren jeweilige philosophische Hintergründe.

In dieser Studie, die in der eThekwini-Gemeinde in KwaZulu Natal, Südafrika, durchgeführt wurde, wurden CAM-Praktizierende mittels halbstrukturierter Interviews befragt. Die Analyse dieser Gespräche offenbarte vier Hauptthemen: CAM-philosophische Perspektiven auf PCOS, beitragende Faktoren, Diagnose und Management von PCOS. Insbesondere im Management von PCOS zeigten sich verschiedene Ansätze wie die miasmatische/konstitutionelle, die Keynote- und die klinische Verschreibung in der Homöopathie, zusätzlich zu unterstützenden Therapien und Lebensstilinterventionen.

Allen untersuchten CAM-Modalitäten war der holistische Ansatz gemeinsam, der auch emotionales Coaching, Stressreduktion und Verbesserung des Lebensstils umfasste. Diese Strategien zielen darauf ab, die Lebensqualität von PCOS-Patientinnen zu steigern.

Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen registrierten CAM-Praktizierenden eine umfassendere Behandlung von PCOS-Patientinnen ermöglichen könnte. Dieser Ansatz könnte dazu beitragen, das Spektrum der Betreuung von PCOS-Patientinnen zu erweitern und deren Lebensqualität signifikant zu verbessern.

Erklärung der Begriffe und Abkürzungen:

  • PCOS – Polyzystisches Ovariensyndrom: Eine hormonelle Störung, die Frauen im gebärfähigen Alter betrifft.
  • CAM – Komplementäre und alternative Medizin: Ein breites Spektrum an medizinischen Praktiken, die außerhalb der traditionellen oder konventionellen westlichen Medizin liegen.
  • Homöopathie: Eine CAM-Praxis, die auf dem Prinzip basiert, dass ähnliches mit Ähnlichem geheilt werden kann, und stark verdünnte Substanzen verwendet.
  • Ayurveda: Eine traditionelle indische Medizin, die den Körper, Geist und Spirit als Ganzes betrachtet und das Gleichgewicht zwischen diesen Elementen fördert.
  • Unani Tibb: Eine traditionelle Medizin, die ihre Wurzeln in den griechischen und arabischen Kulturen hat und auf den Humor-Theorien von Hippokrates und Galen basiert.
  • TCM – Traditionelle Chinesische Medizin: Ein jahrtausendealtes medizinisches System aus China, das Meridiantheorien, Akupunktur und Kräuterkunde umfasst.
  • Naturheilverfahren: CAM-Methoden, die hauptsächlich auf natürlichen Elementen und Heilmethoden wie Kräutern, Ernährung und physikalischer Therapie basieren.

Umfassende Darstellung der PCOS-Managementpraktiken in der Komplementär- und Alternativmedizin

Das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) repräsentiert eine signifikante klinische Herausforderung, die 4-20% der Frauen im gebärfähigen Alter betrifft. Angesichts der Komplexität dieser Erkrankung und ihrer weitreichenden Folgen für die Gesundheit von Frauen, inklusive Infertilität, Diabetes mellitus und Herzerkrankungen, hat die Integration von komplementären und alternativen Medizinansätzen (CAM) in die PCOS-Behandlung zunehmend an Bedeutung gewonnen.

Studienziele und Methodik

Das primäre Ziel der Studie bestand darin, die existierenden therapeutischen Praktiken zur Diagnose und Behandlung von PCOS innerhalb verschiedener CAM-Disziplinen – einschließlich Homöopathie, Ayurveda, Unani Tibb, traditionelle chinesische Medizin (TCM) und Naturheilkunde – zu erkunden und zu dokumentieren. Dafür wurden Daten mittels halbstrukturierter Interviews von CAM-Praktizierenden in der eThekwini-Metropole, KwaZulu Natal, Südafrika, gesammelt und anhand der qualitativen Analysemethoden nach Tesch und Creswell ausgewertet.

Hauptergebnisse

Die Analyse der Daten ergab vier Hauptthemen:

  • CAM-philosophische Perspektiven auf PCOS,
  • beitragende Faktoren,
  • Diagnose von PCOS,
  • Management von PCOS.

Zusätzlich wurden fünf Unterthemen identifiziert:

  • klinische Diagnose von PCOS,
  • CAM-spezifische Charakterisierung von PCOS,
  • CAM-spezifische Behandlung von PCOS,
  • begleitende Therapien
  • Lebensstilinterventionen.

Insbesondere im homöopathischen Management wurden mehrere Verschreibungsmethoden angewendet, wobei miasmatische/konstitutionelle, Schlüsselnoten- und klinische Methoden, neben begleitenden Therapien und Lebensstilinterventionen, als am häufigsten verwendet herausgestellt wurden. Andere CAM-Modalitäten verfolgten ähnliche ganzheitliche Ansätze.

Schlussfolgerungen

Die vorliegende Studie bietet eine umfassende Betrachtung der Wahrnehmungen, klinischen Untersuchungen und Managementpraktiken in Bezug auf PCOS von Homöopathen und Praktizierenden in vier weiteren CAM-Modalitäten – Ayurveda, Unani Tibb, TCM und Naturheilkunde. Es wurde deutlich, dass Homöopathen und andere CAM-Praktizierende CAM-spezifische Therapien neben begleitenden Therapien und Lebensstilinterventionen anwenden, wobei ganzheitliche Ansätze verfolgt werden. Die Verbesserung der Lebensqualität durch emotionale Beratung, Stressreduktion und Lebensstilverbesserungen stellte ein gemeinsames Ziel quer durch die Modalitäten dar. Unsere Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der PCOS-Managementpraxis unter registrierten CAM-Praktizierenden weiter zu erforschen, mit dem Potenzial, das Spektrum der umfassenden Betreuung von PCOS-Patientinnen zu erweitern.

Die vollständige Studie ist abrufbar unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38636545.

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